Hier ist alles anders! Der Kompass zeigt nach Süden, das Moos wächst auf der Südseite, die Sonne wandert von rechts nach links und je weiter nördlich man fährt, desto heißer wird es. Der Sternenhimmel, den wir hier sehen, kann man in Europa nie sehen. Ich suche immer noch den Südstern…… ich sehe einen sehr, sehr hellen Stern, gleich links neben dem Mond.
Jetzt soll ja bald der Winter kommen und wir haben jetzt Herbstanfang. Wenn wir dann im Juli zurück nach D kommen, haben wir in einem Jahr alle Jahreszeiten gleich doppelt durchlebt! Cool!!!
Immerhin sind die Temperaturen von 35 auf 28 Grad abgekühlt. Fühlt sich nicht wirklich nach Abkühlung an, aber die Australier nehmen diesen Temperatursturz tatsächlich zum Anlass, in den Kaufhäusern Daunenjacken, Wollschals, Mützen und dicke Hosen anzubieten.
So unglaublich es für uns klingt: sie FREUEN sich, endlich mal was anziehen zu dürfen!! Aber ich frage mich: ab wann werden die das anziehen??? Vielleicht ab 23 Grad „Kälte“?? Da sagt mir ein Verkäufer: „Oh, wenn es hier kalt wird, gehe ich in den warmen Norden!“ Ich frage: „Was ist denn kalt?“ Er: „Oh, kälter als 20 Grad!! Schrecklich!!“
Habe neulich einen Artikel einer Australierin gelesen, die sich beklagt über den schrecklichen Monat Januar, dem heißesten Monat. Da wäre man gezwungen, fast unbekleidet zu sein und das nach der ganzen Weihnachtsfresserei!! Sie hat tatsächlich die Europäerinnen beneidet, die in herrlich „gemütlichen“ kalten Temperaturen ihren Wanst unter schicken Jeans und Pullovern verstecken können, obendrein ein schönes Kaminfeuer, Plätzchen und am Tee nippen! Tja, was sagen wir dazu? Wir klagen auch über den schrecklichen Januar…. aber das ist wieder ein anderes Thema.
Da fällt mir ein, was ich in Minneapolis erlebt hatte. Ich habe dort studiert und als ich im Dezember ankam, herrschten um die 20 Grad unter Null. Im Januar fielen sie dann auf 30 unter Null und der Winter dauerte bis Mitte Mai. Dann, von einem Tag auf den anderen, wurde es wärmer, will sagen, es herrschten nur noch etwa 10 Grad unter Null. Anlass genug für die Amis in kurzen Hosen und T-Shirts rum zu laufen und sich Luft zuzufächeln: „Oh, it`s sooooo hot!!“
Als wir in Australien waren hat Manfred immer zwischen seine Beine auf den Mond geschaut, dann sieht er so aus wie auf der noerlichen Halbkugel. Am Sternenhimmel suchten wir immer den Kohlensack und das Kreuz des Suedens. Wir waren im Winter dort also August und schliefen in den dormitories der Uni New South Wales in Sydney. Es war ganz schoen kalt nachts. Ich legte meinen Regenmantel ueber die Bettdecke und zog eine Wollmuetze an. Fruehstueck war unter infraroten Strahlern. Aber mittags in der Sonne konnte man die Jacke ausziehen und in Hemdsaermeln sich wohl fuehlen. Ausserdem bluehten die Kamelien (eine Winterblume) wunderschoen.
Interessant! Das mit dem Mond auf dem Kopf durch die Beine durchgucken, ist ja eine gute Idee! Man sieht ja hier tatsächlich den Mond „kopfüber“!! Ja, wir fahren übermorgen Richtung Sydney und ich habe schon dicke Schlafanzüge eingepackt…