Ich habe eben gemütlich gefrühstückt und das „Time Magazine“(der amerikanische „Spiegel“) studiert, da blieb mir doch glatt der Bissen im Halse stecken: da stand ein Artikel über „Spanking in the schools, Should teacher be allowed to paddle students?“ (Körperstrafen in Schulen. Dürfen Lehrer ihr Schüler versohlen?) Ich las weiter und mir verging der Appetit. 

Ein 15-jähriges Mädchen in Texas hatte die Hausaufgaben bei ihrer Freundin abgeschrieben. Daraufhin ist sie vom Vize-Schuldirektor mit einem Gürtel so  geschlagen worden, dass sie tagelang nicht richtig liegen konnte. Ihre Eltern haben dann gegen das allgemein gültige Recht der Schulen auf Körperstrafen protestiert. Nun geht der Fall durch die Presse und es wird diskutiert, ob  es vielleicht doch unangebracht ist, Kinder erstens zu schlagen, zweitens von einem Lehrer des anderen Geschlechts und drittens ohne Zeugen. Mir wird schlecht, als ich lese, dass 71 % der Eltern nichts gegen gelegentliche Körperstrafen durch die Lehrer haben und dass 23 % der Eltern sich dafür aussprechen, dass Lehrer es tun sollten!!!

19 Staaten erlauben Körperstrafen durch die Lehrer. Die Schulen legen den Eltern lediglich einen Vordruck vor, den sie unterschreiben können, wenn sie dagegen sind, dass ihre Kinder geschlagen werden dürfen. Wenn sie diesen Wisch zufällig nicht wahrnehmen und nicht unterschreiben, wird automatisch angenommen, dass ihre Kinder geschlagen werden dürfen. Nun wird diskutiert, ob es nicht sinnvoller wäre, das Papier so zu ändern, dass Eltern dann unterschreiben sollen, wenn sie ausdrücklich nichts dagegen haben, dass ihre Kinder auch körperlich gezüchtigt werden.

Für mich war das jetzt ein Schock. Na, da kann ich ja nur sagen: zum Glück haben wir eine Schule erwischt, wo die Lehrer unglaublich geduldig und liebenswürdig mit ihren Schülern umgehen.