Richi macht sich das zweite Mal fertig. –
Hach, ich freu mich so richtig auf meine Familie, und auf Weihnachten! – Er denkt an die Rücken der Gepäckträger. Er nimmt keine Jacke mit. – Ich wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Nachdem wir unseren lieben Freund Daniel heute nun auch begleitet haben bei seiner großen Feier, sitze ich nun, umwoben von schönen Klängen von Frederick, Franz und Felix (den 3 FFF’s!), und habe ein paar Karten eingestellt, damit unsere Route deutlich wird. Die Nacht kann kommen und mit ihr soll sich endlich mein Koffer füllen – denn jetzt ist Zeit! Jetzt heißt es, die vielen restlichen Todo-Listen, die über die letzten Wochen auf diversen Butterbrotpapieren, Handy-Einträgen, Schmierzetteln, Eigen-Mails usw. entstanden sind, zu sichten und umzusetzen. Let’s go.
Mein Tag sieht so zerpflückt aus, wie die Wohnung: hier ein offener Koffer, dort eine leere Schublade, Kleider, Hosen, Pullis, überall nur Socken, alles liegt rum, schrecklich. Wie viel Kleidung braucht ein Mensch? Ich habe beschlossen, nach unserer Rückkehr radikal auszumisten. Ich schätze, niemand in unserer Familie braucht mehr als insgesamt 20 Kleidungsstücke. Ein Kleidungslimit, das wär`s. Socken und Unterhosen ausgenommen.
In meinem Kopf sieht es fahrig und zerpflückt aus. Ich spiele Schubert und denke: „Die Spüle in der Küche verstopft leicht. Ich muss den Mietern den Abflußsauger zeigen.“ Und später bei Chopin: „Manchmal fällt unsere Katze ins Klo. Der Deckel muss immer zu sein. Ganz wichtig, darf ich nicht vergessen.“
Es geht gut. Ich bin den ganzen Tag mit meinen Koffern und den drei Herren Franz, Felix und Fréderic alleine. Sie lenken mich auf angenehme Weise von den Gedanken ab, die Einem vor einer 3-monatigen Reise so durch den Kopf schießen. Ich hoffe nur, meine Gedanken lassen mich am Sonntagabend in Ruhe mit den drei Herren auf der Bühne. Dann möchte ich nämlich nur mit ihnen alleine sein….
Un dann, am Montag….. dann Gedanken, könnt ihr kommen, Millionen seid umschlungen. Dann habe ich Zeit für euch….
Wir gehen immer den schweren Weg, nie den einfachen.
Wir wollen 3 Monate durch die USA reisen. Eine große Reise von West nach Ost. Es wird gigantisch, das weiß ich jetzt schon.
Ich weiß auch nicht warum, aber die Gabe der „leichten“ Lebensart ist mir nicht verliehen worden. Aus diesem Grunde muss ich auch unbedingt, um es nur ja nicht easy zu haben, noch vor unserer großen Reise ein Konzert spielen und unser Haus vermieten. Die Koffer sozusagen en passent packen, alle Haustiere unterbringen und und und…. Und ich bin ja schon soooo aufgeregt…. nur noch 7 Nächte bis zum Solokonzert, nur noch 8 Nächte bis zur Hausübergabe, ich übergebe mich dann auch, und nur noch 9 Nächte bis zum Abflug.