Wenige Tage nach Richards Ankunft, bekamen die Kinder Osterferien und wir machten uns mit dem Auto auf den Weg nach Sydney, Richtung Süden also. Bedeutet hier: kühlere Gefilde. (Denn je weiter südlich, desto kälter) Wir hatten vor, zunächst eine Nacht im Lamington National Park zu verbringen und dort zu wandern. Das ist der größte Nationalpark Australiens, mit wunderbaren Regenwäldern, Wasserfällen, Hängebrücken, Riesenfarnen und – wie kann es anders sein – jede Menge Blutegeln! HA!! Hat keiner von euch raus gekriegt!! In meinem Artikel über den Springbrook National Park hatte ich von euch wissen wollen, wer denn weiß, was für ein Problem unsere Kinder nach der Wanderung hatten…. genau, es waren BLUTEGEL, die sich äußerst widerlich in die Beine bohren. Trotzdem waren wir fast alle jedoch fest entschlossen (Samuel nicht so ganz…) diesen Blutsaugern die Stirn zu bieten und uns nicht von ihnen einschüchtern zu lassen, wir wanderten also und erklommen Hängebrücken und steile Leitern bis in die Baumwipfel. Dann übernachteten wir sehr abenteuerlich in einem Safari Zelt, mit Feuerstelle und nächtlichem Sturm, der so laut in den Baumwipfeln rauschte, dass man meinte, in der Meeresbrandung zu liegen. Es war einmalig…
Am nächsten Morgen schien die Sonne und man hatte aus fast 1000m Höhe eine grandiose Aussicht auf den Regenwald. Im Empfangsraum des Campingplatzes prasselte ein riesiges Kaminfeuer und ein Ranger erklärte, welche Pflanzen im Urwald essbar sind. Es war einfach nur schön und gerne wären wir noch geblieben…. doch wir stanken unbeschreiblich nach Lagerfeuerrauch und unsere Schuhe steckten voller Blutegel, wir mussten also schnellstens in die Zivilisation zurück, um nicht als paläontologische Urviecher in Sydney anzukommen.